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Verleihung Goldene Rampe 2017
Der Preisträger 2017 ist das Warenhaus Karstadt.

Goldene Rampe 2017Übereicht wurde die Auszeichnung bei einer Feierstunde im Lichthof des Kaufhauses.

In der Realität ist das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung noch nicht gegeben. Obwohl Inklusion seit 2009 ein Menschenrecht ist. Die Behindertenbeauftragte der Stadt Rosenheim, Christine Mayer nutze die Feierstunde für ein Resümee. Aktuell leben in Stadt und Landkreis Rosenheim 23.500 Menschen mit Behinderung. Barrieren gibt es für sie nach wie vor viele, gerade auch in der Rosenheimer Innenstadt. „Normalerweise suchen sich Menschen eine Gaststätte danach aus, wie gut dort das Essen schmeckt. Bei Menschen mit Behinderung geht es nur darum, ob es in der Gasstätte eine barrierefreien Toilette gibt“, erzählt sie. Die Behindertenbeauftragte wollte mit ihren Beispielen nicht anklagen, sondern aufzeigen, „wo wir fernab der Sonntagsreden wirklich stehen.“

Der Vorschlag die Goldene Rampe 2017 an Karstadt zu verleihen, kam von den Bewohnern in der Schießstattstraße – nicht zuletzt, weil das Kaufhaus barrierefreie Toiletten hat. „Das alleine ist schon ein Grund, warum Menschen mit Handicap dort nicht nur gerne einkaufen, sondern auch das Restaurant besuchen“ berichtet Hans Loy, Vorsitzender des AK Inklusion. Außerdem biete Karstadt ebenerdige Eingänge, großzügige Lifte und breite Gänge zwischen den Regalen. Ebenso wichtig seien aber auch die stets freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeiter: „Dies Dinge kann man nicht kaufen, sie kommen von Herzen“ betont Mayer.

Eingangstüren weit geöffnet

Für Karstadt-Geschäftsführer Matthias Ecke ist das alles selbstverständlich. Den Begriff „Behinderung“ spannt er bewusst weit. An Mütter mit Kinderwagen und alte Menschen mit Sehschwäche müsse man ebenso denken. Es geht um ein ungehindertes Miteinander“, betonte er. Für sie alle öffnet Herr Ecke seine Tore buchstäblich weit, auch wenn er dafür immer wieder von anderer Seite kritisiert wird: „Es ist der Grundton meiner Überzeugung, dass unsere Eingangstüren das ganze Jahr über weit offen stehen. Karstadt hat die Goldene Rampe aber nicht nur wegen seiner Barrierefreiheit bekommen. Gewürdigt wurde auch, dass im Kaufhaus viele Menschen mit Behinderung arbeiten. „die gesetzliche vorgeschriebene Quote von fünf Prozent wird weit überschritten“, berichtet Loy. Anerkennung kam auch von Bürgermeister Heindl „Inklusion fordert ein Wir“, betonte er in seiner Ansprache. Stellvertretender Landrat Josef Huber hoffte, dass dem Beispiel von Karstadt viele andere Betriebe folgen. Den Preis überreicht bekam Matthias Ecke von Hans Loy, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Inklusion.